Sommer 2021 – Der Grosse Plan

Mein Name ist Nally,
Nally mit A bitte,

denn mein Name ist von meinem Geburtsort dem KartNALLhof in Neustift im Stubaital abgeleitet. Im Juli 2021 bin ich zu meinem neuen Personal Mini und Eisbär in ein Haus mit Katzenklappe in Neugasteig gezogen und seither entdecke ich die Welt.
Und das nicht nur, wie die meisten anderen Fellnasen, auf meinen eigenen 4 Pfoten, sondern auch auf 4 Rädern.

Seit meinem Umzug fahre ich im Auto überall mit hin, wohin es meine Dosenöffner zieht. Und warum ….?

Der große Plan

So wie ich das mitbekommen habe, planen meine Dosenöffner in Ihrer Pension einen Totalausstieg aus der Sesshaftigkeit. Wirklich mit Aufgabe von Haus und Verkauf des kompletten, angeblich so belastenden Besitzes.

Also ich finde es ja ganz toll so wie es gerade ist – bis auf die nervige Katzenklappe.

Angeblich haben das alle anderen Fellnasen, die schon das Leben mit meinen Dosenöffnern geteilt haben, ganz von alleine gelernt. Nein man musste die Klappe nach jedem Umzug sogar zustellen, damit sie nicht zu schnell die neue Umgebung erkunden konnten.
Mir wurde sogar erzählt, dass es zwei Kaninchen gab die das doofe Ding gerne benutzt haben und sowohl innen wie draußen komplett frei herumliefen. Die sollen auch stubenrein gewesen sein – wer’s glaubt – Beweise gibt es ja keine mehr.
Ich kann das jedenfalls nicht verstehen. Ich habe Toni und Sailer (die beiden anderen schon vor mir eingezogenen Stubentiger) tagelang beobachtet. Aber ich meine, wozu durch das enge Ding quetschen, wenn es auch zweibeinige Türöffner gibt?
Augenscheinlich würde nur ich mich so anstellen und ich müsste das lernen, weil sie mich ja auch mal alleine zu Hause lassen möchten und nur so könnte ich bei Gefahr in welche Richtung auch immer, flüchten bla bla bla.

Auf jeden Fall wurde ich – ich betone: Gegen meinen Willen – mehrfach durch diese Röhre gestopft. Am Anfang waren die Klappen auf beiden Seite noch geöffnet, später musste ich diese dann auch noch mit meinem Kopf aufstoßen. Was denken die sich bloß.
Ich habe mich über Monate geweigert, aber sie haben nicht aufgeben.
Schließlich habe ich nachgegeben.
Meistens trommle ich nach wie vor gefühlte Stunden mit beiden Pfoten wie wild auf der Tür herum und hoffe darauf, dass mir aus Mitleid doch noch die große Tür aufgemacht wird. Aber ab und zu ist wirklich keiner da und ich muss in die bittere Maus beißen.
Gesehen wurde ich bisher nur beim Verlassen des Hauses. Bis heute haben meine Türöffner noch keinen Beweis, dass ich das auch in die andere Richtung kann und ich will dass das auch so bleibt – Ätsch!

Aber ich schweife ab. Es ging ja eigentlich um den großen Aussteigerplan.
Da es noch ein paar Jahre bis zur Pension meiner Türöffner sind, sollte also ein Übungswohnmobil her.
So kam es dazu, dass es ein Jahr lang einen Besichtigungstermin nach dem anderen in ganz Österreich und halb Deutschland gab.
Notwendiger weise gewöhnte ich mich dadurch ans Autofahren und lernte ständig wechselnde Übernachtungsstätten kennen.
Dass das auch für mich eine Vorbereitung für den großen Plan sein sollte, war mir natürlich nicht klar.
Schließlich waren Toni und Sailer in dieser Zeit nie mit von der Partie.

Doch irgendwie gab es nicht den passenden Deckel für den Topf meiner Dosenöffner. Jedes Mal sind wir aufs Neue frustriert zurück nach Tirol gefahren.

Und plötzlich darf ich nicht mehr mit

Ich habe Frühlingsgefühle, Schmetterlinge im Bauch und bekomme mich gar nicht mehr ein mit dem Herumwälzen auf dem Boden – meine Schnurrliebhaber nennen das „rollig“.
Jedenfalls darf ich jetzt nicht mehr mit, um weitere Wohnmobile anzusehen.
Sie sagen, ich bin nicht auszuhalten mit meinem permanenten Rumgemaunze. Nur dass ich mich jetzt viel lieber streicheln lasse als sonst, das gefällt ihnen.
Wie auch immer, ich bekomme jetzt jederzeit sofort die Türe aufgemacht, wenn ich raus möchte.
Kann gar nicht verstehen warum, aber das ist ein cooler Zustand – hoffentlich hält er an.

Und dann geschahen zwei Wunder (Beitrag 2 – wie verlinken?)