Hallo, Servus und Grias di – mein Name ist Nally

Nally mit A bitte,

denn mein Name ist von meinem Geburtsort dem Kartnallhof abgeleitet. Im Juli 2021 bin ich in ein Haus mit Katzenklappe in Neugasteig umgezogen und seither entdecke ich die Welt.
Und das nicht nur, wie die meisten anderen Fellnasen, auf meinen eigenen 4 Pfoten, sondern auch auf 4 Rädern.

Seit meinem Umzug fahre ich im Auto überall mit hin, wohin es meine Dosenöffner zieht. Da ich noch recht klein war, als es losging, dachte ich auch, dass es normal ist ein Halsband, bzw. auch mal ein Geschirr zu tragen. Dass meine zwei schon große Onkels Toni und Sailer keines hatten, habe ich mir damit erklärt, dass sie ja Jungs sind und keine Mädchen.

Mir als Prinzessin steht so ein Halsband sowieso viel besser.

Dass das alles meiner Sicherheit dient, wollte ich natürlich nicht einsehen. Ich fahre zwar inzwischen gerne Auto, aber das mit der Leine wird mir als Freigänger nie gefallen. Es soll ja auch später anders laufen, hat man mir erzählt.

Ich bin mal gespannt.

Jedenfalls war ich in Deutschland und Österreich schon ganz ordentlich unterwegs. Dauernd sind wir zu irgendwelchen Besichtigungsterminen von Wohnmobilen gefahren. Damals hatte ich ja keine Ahnung was das ist und was da auf mich zukommen würde.

Ich habe oft in Franken Zwischenstopp gemacht, während meine Dosenöffner weiter gefahren sind. Nur dreimal war ich direkt mit dabei und habe mir diese Minihäuser auf Rädern auch ansehen dürfen. Zwei davon habe ich auch von innen besichtigt. Von Anfang an fand ich die hochgelegenen weichen Aussichtsplattformen – genannt Betten – super geil.

Auf den Hinfahrten herrschte bei meinen Dosenöffnern immer super tolle und aufgeregte Stimmung.
Die Rückfahrten waren entweder von langen Diskussionen oder großer Depression geprägt.

So habe ich mein erstes Lebensjahr verbracht.

Der große Plan

Pause mit Autofahren

Ich habe Frühlingsgefühle, Schmetterlinge im Bauch und bekomme mich gar nicht mehr ein mit dem Herumwälzen auf dem Boden – meine Schnurrliebhaber nennen das „rollig“.
Jedenfalls darf ich jetzt nicht mehr mit um weitere Wohnmobile anzusehen.
Sie sagen, ich bin nicht auszuhalten mit meinem permanenten Rumgemaunze. Nur dass ich mich jetzt viel lieber streicheln lasse als sonst, das gefällt ihnen.
Wie auch immer, ich bekomme jetzt jederzeit sofort die Türe aufgemacht, wenn ich raus möchte.
Kann gar nicht verstehen warum, aber das ist ein cooler Zustand – hoffentlich hält er an.

Und dann gab es ihn doch

Das allererste besichtigte Wohnmobil war ein Hymer von privat, denn das war die Marke die sich meine Fellkrauler in der Version Vollintegriert immer ausgeliehen hatten. Jetzt wurde aber ein Alkoven in Augenschein genommen, denn es war geplant das Festbett auszubauen und die Garage aufrecht von innen begehbar zu machen.

Diese Umbauidee hielt sich eigentlich bis zum Schluss. Mir gefiel sie nicht, war das Festbett doch der tolle, schön hoch gelegene Aussichtsschlafplatz. Auf der anderen Seite mehr Lager = mehr Platz für Katzenfutter hmmm.
Egal das Mobil war eh nicht im ursprünglichen Budget.

Also wurden die zu bemusternden Mobile älter und günstiger. Dabei stellte sich heraus, dass ehemalige hochwertige Luxusliner wie Niesmann+Bischoff oder Concorde, wenn auch alt, doch dafür sehr gut erhalten waren. Durch Hubbett und ausreichende Größe gab es natürlich jede Menge Platz für uns Fellnasen und Zweibeiner.
Nach diversen Begutachtungen wurde die Barversion entdeckt und ab da war endlich klar wie das zukünftige Katzenquartier auf Rädern aussehen sollte.

Deshalb wurde die Auswahl enger, die Autofahrten seltener, aber dafür länger und ohne Toni und Sailer für mich auch einfach zu langweilig. Noch konnte ich ja auch nicht auf dem tollen Prinzessinnenbett oder dem riesigen Cockpit die Fahrt genießen.

Jetzt kam die Zeit, in welcher ich auf den Rückfahrten meinen ganzen Katzencharme aufbringen musste um wieder ein Lächeln in die enttäuschten Gesichter zu zaubern.

Wohnmobile dieser Kategorie gab es so gut wie nie von privat, sondern wurden meist von Händlern angeboten. Wenn die Händler schon auf dem ersten Blick nach Schurken aussahen – Dosenöffner frustriert, Thema aber abgehakt.
Aber so gut wie nicht wegzuschnurrende Katastrophen gab es, als sie zweimal glaubten das Traummobil für uns gefunden zu haben, jedoch das Verbrechen unter dem Fahrzeugaufbau zu finden war.
Durch viel Glück (hier sei einmal Levent Dank gesagt) konnten meine Amateurdomteure diese beiden Fahrgestelle von einem Fachmann auf Herz und Schnurrhaare prüfen lassen und wurden so vor größerem Unheil bewahrt.

Also war komplettes Umdenken angesagt. Das Budget wurde unter der strengen Einhaltung des Katzenfutteretats noch einmal aufgestockt. Das Mobil musste viel Neuer, aber dafür etwas kleiner werden. Luxusmarken waren nicht mehr möglich. Dafür sollte ein Anhänger her. Es wurde von Vollintegriert auf Teilintegriert, von Hubbett auf Festbett (juhu mein Prinzessinnenbett) – umgeplant.
Auf Grund der vorhandenen Katzendollar war dann überraschend schnell der Rahmen um einen Newcomer im Wohnmobilsektor gesteckt.

Ich hatte mich gerade auf viele weitere Autofahrten eingestellt, als das Wunder geschah.
Abseits der üblichen Verkaufsplattformen für Fahrzeuge aller Art fand sich das Übungsmobil mit allen Extras die sich meine Ohrenkrauler gewünscht hatten. Sogar der Hänger war schon mit dabei.

Und so sieht es nun aus – unser A-Hörnchen (hinten dran unser B-Hörnchen)